deutscher Aktionskünstler, Maler und Grafiker; Werke: Montagen, Bildbearbeitungen, Decollagen, Installationen; zahlr. Happenings im Rahmen von Fluxus
* 14. Oktober 1932 Leverkusen
† 3. April 1998 Berlin
Herkunft
Wolf Vostell war der Sohn eines Eisenbahnschaffners.
Ausbildung
Nach einer Lehre als Photolithograph studierte V. 1954-1955 Malerei und Graphik in Wuppertal, dann 1955-1957 an der Pariser École Nationale Supérieure des Beaux Arts und anschließend in Düsseldorf an der Kunstakademie.
Wirken
Seit seinen künstlerischen Anfängen vertrat der Maler, Zeichner und Multimediainstallateur V. einen erweiterten Kunstbegriff. Die "dé-coll/age" (Abriß) wurde seine erste wesentliche Kunstäußerung und blieb sein Stil und Ideologie vereinendes Prinzip. Noch in Paris im Jahre 1954 riß - decollagierte - V. Stücke aus Plakatwänden und traktierte das Abgerissene mit höchst unmalerischen Mitteln. V.s primäre Neigung galt dabei der Abriß-Aktion, nicht dem End-Ergebnis, dem Bild-Gegenstand. Die Decollage verstand er als einen Akt des Sichtbarmachens von lange Verborgenem, sie machte anschaubar, was überklebt war. Environment, Happening und Fluxus hießen die bekanntesten Formen, die sich mit V.s künstlerischem Tun verbanden. Im Bereich der Aktions- und Ereigniskunst leistete er mit mehr als einhundert Happenings Pionierarbeit und hatte einen entschiedenen Anteil an deren Durchsetzung in Europa.
In Paris machte V. 1958 erstmals durch ein Happening auf sich aufmerksam, als ...